Deutsche Eishockey-Liga führt eine „Divingliste“ ein

15. August 2017

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) verändert mit Beginn der Spielzeit 2017/18 die Auslegung einiger Regeln des Weltverbandes IIHF. Vor allem eine neu eingeführte Divingliste sorgt dabei für Aufsehen.

Schwalben werden bestraft

Mit der Änderung soll gegen Spieler vorgegangenen werden, die mit einer Schwalbe vortäuschen wollen, gefoult worden zu sein – und/oder sich aufgrund eines Fouls verletzt zu haben („Diving“/„Embellishment“).

Liste nur für Clubs und Trainer einsehbar

Beim ersten Vergehen erhält der Spieler eine Verwarnung. Nach dem zweiten Vergehen wird der Spieler namentlich auf einer Liste vermerkt, die allerdings nur für die Sportlichen Leiter, Trainer und DEL-Schiedsrichtern einsehbar ist.

Strafzahlungen können drohen

Sollte auch dies keine Wirkung zeigen und der Spieler seine Tat wiederholen, erhält dieser eine Geldstrafe, die sich mit jedem Vergehen dieser Art erhöht. Ab der fünften Wiederholung wird zudem der entsprechende Trainer mit einer Geldstrafe belegt.

Vier weitere Modifikationen neben der Divingliste

Neben der neu eingeführten Divingliste wurden vier weitere Regelmodifikationen von den Sportlichen Leitern der 14 DEL-Clubs beschlossen.

  • Hoher Stock
    Ein „Hoher Stock mit Verletzungsfolge“ zieht keine Große Strafe nebst automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe mehr nach sich. Der Spieler erhält dafür nunmehr eine „doppelte Kleine Strafe“ und kann im Anschluss wieder am Spiel teilnehmen. Im Falle eines vorsätzlichen „Hohen Stockes“ wird die „Große Strafe“ nebst Spieldauerdisziplinarstrafe ausgesprochen.
  • Angreifer im Torraum
    Die Regel „Angreifer im Torraum“ bleibt grundsätzlich wie in der vergangenen Saison, wird jedoch weiter vereinfacht. Ab der Saison 2017/18 ist ein Tor auch dann gültig, wenn sich ein Spieler im Torraum befindet und dem Torhüter dabei die Sicht nimmt. Er darf jedoch keinen relevanten Kontakt mit dem Torhüter herstellt.
  • Tor mit dem Schlittschuh
    Ab sofort darf ein Spieler einen Puck wieder mit dem Schlittschuh ins Tor ablenken. Dies gilt auch dann, wenn dies bewusst oder mit Absicht geschieht. Treffer mit dem Schlittschuh werden nur dann nicht anerkannt, wenn eine erkennbare Kickbewegung ausgeführt wird.
  • Bully
    Ab sofort bestimmt der angreifende Spieler das Anspiel. Nachdem sich der verteidigende Spieler korrekt aufgestellt hat, setzt der Angreifende Spieler aus der korrekten Position den Schläger ins weiße Feld. In diesem Moment wirft der Linesman den Puck ein. Bei Anspielen in der Mitte hat der Gastgeber den Vorteil.

Der Beitrag Deutsche Eishockey-Liga führt eine „Divingliste“ ein erschien zuerst auf nord24.

Autor: André Klatt