Endspielstimmung am Wilhelm-Kaisen-Platz

12. Dezember 2020

Wenn morgen um 15.00 Uhr das von der Liga eingeteilte Schiedsrichtergespann das Endspiel um den MAGENTA SPORT CUP anpfeifen wird, werden nicht nur bei den Fans der Fischtown Pinguins in den heimischen Wohnzimmern die Nerven zum Zerreißen gespannt sein. Auch die Mannschaft des Seestadt Klubs fiebert diesem Endspiel entgegen. Die Mannen um Kapitän Mike Moore wollen mit aller Macht den Cup an die Unterweser holen, wenn da ausgerechnet nicht gerade die Red Bulls aus München im Wege stehen würden. Wer die erfolgsverwöhnten und immer nach Titel gierenden Münchner kennt, der weiß, dass diese ebenfalls alles in die Waagschale werfen werden, um ihrerseits den Pokal mit an die Isar zu nehmen. Trotz der von den Pinguins bisher erzielten  positiven „Vorbereitungsserie“ müssen sich die Schützlinge von Trainer Don Jackson die Rolle des absoluten Favoriten gefallen lassen. Neben den Mannheimer Adlern  gibt es in der Deutschen Eishockey Liga wohl keine weitere Mannschaft, die von Namen und Kadertiefe her besser aufgestellt sein sollte. Jedem Eishockeyfan schlägt bereits beim Lesen der Aufstellung des Teams aus der bayerischen Landeshauptstadt das Herz vor Vorfreude höher. Neben absoluten Spitzenspielern wie Dominik Kahun, Trevor Parkes, Christopher Bourque, Yannic Seidenberg oder Yasin Ehliz, um nur einige zu nennen, können die Bayern zusätzlich aus einem schier nicht zu versiegen wollenden Brunnen  junger deutscher Spielern schöpfen, die in der Salzburger Nachwuchsschmiede an den Profisport herangeführt werden. Voraussetzungen, von denen Trainer Thomas Popiesch  nur träumen kann, sich aber dennoch mit aller Macht auf die Hinterbeine stellt, wenn er sagt: „Egal wann und wo, für uns ist es noch immer eine Ehre gegen solche Gegner spielen zu dürfen, aber Angst haben wir keine mehr. Wir wissen, dass wir an einem guten Tag auch solchen Ausnahmeteams das Leben schwer machen können und werden alles tun, um auch gegen dieses wirklich respektable Team gut abzuschneiden. Das Ergebnis spielt für mich dabei eine untergeordnete Rolle, für mich ist wichtig zu sehen, dass die zuletzt gute Entwicklung unserer Mannschaft  auch gegen München weiter fortgesetzt werden kann. Wir freuen uns auf dieses Spiel und würden natürlich den Magenta Sport Cup auch gerne in unserer Vitrine sehen.“

Während die Fischtown Pinguins mit der gleichen Aufstellung, wie in den letzten Partien antreten werden, andere Variationsmöglichkeiten bleiben Trainer Popiesch ohnehin nicht, darf über die Aufstellung der Münchner noch etwas gerätselt werden. Wer in der morgigen Partie zwischen den Pfosten den Vorzug erhalten wird und ob Kevin Reich den zuletzt gut haltenden Daniel Fießinger ersetzen soll, wird Don Jackson mit Sicherheit erst nach der Landung im Norden entscheiden. Ob in der Verteidigung die Halbfinalpaare Seidenberg/MacWilliam – Boyle/Appendino sowie Zitterbart/Aulie zum Einsatz kommen ist ebenfalls noch nicht sicher, da die Pinguins durchaus mit dem Einsatz von Zach Redmond planen sollten. Im Defensivbereich besonders interessant die Personalie Mac Williams. Der 30jährige Verteidiger der seit knapp drei Wochen eine Try Out bei den Münchnern absolviert hatte, wechselt von den Rochester Americans nun komplett an die Isar. „Mit seinen bisherigen Auftritten im Training sowie beim Vorbereitungsturnier empfahl sich MacWilliam für ein längerfristiges Engagement“, gab die Red Bull Pressestelle dieser Woche bekannt. In der ersten Sturmreihe werden wahrscheinlich Frank Mauer, Dominik Kahun und Philip Gogula versuchen, den Pinguinen ihre Torgefährlichkeit zu beweisen, wenngleich das Trio Trevor Parkes, Mark Voakes und Christopher Bourque mit Sicherheit nicht im Hintergrund bleiben will. Interessant hingegen die Frage, ob Patrick Haber seinen beiden Linesmen Maximilian Kastner und Yasin Ehliz als Center zur Verfügung stehen wird, da sich dieser in der Halbfinalpartie gegen die Düsseldorfer EG verletzt hatte. Hier könnte der „französische Finne“ Kalle Kossilla einspringen, der mit seiner langjährigen NHL Erfahrung eine mehr als interessante Vita aufzuweisen hat.  Auch Derek Roy könnte in dieser für beide Mannschaften so wichtigen Partie morgen zum Einsatz kommen. Dies würde jedoch bedeuten, dass im vierten Sturmblock entweder Jacob Mayenschein, Maxi Daubner oder Bastian Eckl eine Auszeit nehmen müssten.

Es ist also für Spannung gesorgt im morgigen Finale, das neben MAGENTA SPORT auch auf Sport 1 in „live“ erlebt werden kann.

Autor: André Klatt