Endspielzeit – mit Olten wartet ein starker Gegner

20. August 2017

Bevor ein kleiner Blick auf das heute um 18.00 Uhr stattfindende Endspiel um den Bietigheimer ICE Cup gewagt werden soll, noch einmal ein kleiner Rückblick auf die gestrige Partie der Fischtown Pinguins gegen die Iserlohn Roosters. Ein Spiel, in das sich die Pinguins im wahrsten Sinne des Wortes wieder einmal hineingearbeitet haben. Waren zu Beginn der Partie zunächst die Sauerländer das spielbestimmende Team, gewannen in einer schnellen und intensiv geführten Begegnung die Seestädter immer mehr die Oberhand und hatten in Tomas Pöpperle einen Rückhalt, der besonders in der 12. Minute in einer „Eins auf Eins“ Situation gegen Brown die Nerven behielt und mit einem Supersave rettete. Auch zu Beginn des Mittelanschnitts musste Pöpperle schon in der 21. Minute gegen Down sein Können unter Beweis stellen, durfte dann aber mit ansehen, wie seine Mannschaftskameraden immer mehr zu guten Gelegenheiten kamen und Bast in der 32. Minute den verdienten Führungstreffer erzielen konnte. Nachdem Moore abgezogen hatte, konnte Dahm zwar  abwehren, musste dann aber mit ansehen, wie Basts Nachschuss eine hässlich Beule im Netz des Iserlohner Tores erzeugte. Im Schlussabschnitt hätten Bergman (43.), Lennartsson (47.) und Mauermann (49.) schon früh für eine Vorentscheidung sorgen können.  Da jedoch kein weiterer Treffer gelingen wollte war es Jack Combs, der mit einem seiner gefürchteten  Alleingänge Pöpperle nicht bezwingen konnte. Die Partie stand weiter auf des Messers Schneide und wurde nach einem umstrittenen „Call“ in den Schlussminuten noch einmal richtig spannend. Mit viel Fleiß und Übersicht erarbeiteten sich die Pinguins  aber den verdienten Einzug ins Endspiel.

Ein Endspiel, das den Pinguins alles abverlangen wird. Der EHC Olten, eine Mannschaft im Umbruch und dem Ziel, nach Ende dieser Spielzeit in die Schweizer Nationalliga A aufzusteigen, hat sich mit 15 Neuzugängen verstärkt und ist zum Turnier in Bietigheim mit 29 Spielern angereist. So konnte deren schwedischer Headcoach Bengt-Åke- Gustafsson (fünf Jahre Nationaltrainer Schwedens) sich in der Partie gegen die Steelers (4:1) den Luxus erlauben, drei seiner Stammspieler für die heutige Finalpartie zu schonen. Gustafsson ist es auch gelungen, den ohnehin schon starken Kader in dieser Saison für das Saisonziel Aufstieg noch einmal mit hervorragenden Spielern zu verstärken. So würden ein Ryan Vesce oder Tim Stapelton auch in jeder DEL Mannschaft einen Stammplatz in den Topreihen einnehmen. Der „Rechtsausleger“ Vesce (zwei Jahre San Jose Sharks, sechs Spielzeiten KHL und SHL) durfte schon gestern eine kleinen Kostprobe seines Könnens und seiner überragenden Puckkontrolle geben. Als ein weiterer Augenschmaus darf Tim Stapelton angesehen werden. Als ebenfalls Rechtshänder spielte er bei den Weltmeisterschaften 2013 (Schweden/Finnland)  und 2014 (Minsk)  noch für Team USA und gewann in Stockholm hinter Schweden und der Schweiz mit den USA die Bronzemedaille. Der ebenfalls NHL, KHL und SHL erfahrende Stürmer wechselte zu Saisonbeginn von Spartak Moskau kommend in die Stadt an der Aare. Stapelton ist ein sehr schneller Spieler, der in der Offensive auf allen Positionen zum Einsatz gebracht werden kann. Er hat sehr gute Hände und einen treffsicheren Schuss, dem Jaroslav Hübl heute seine volle Aufmerksamkeit widmen muss.

Mit Devin Muller, Stanislaw Horansky und Silvan Wyss (traf gestern zweimal gegen Bieitgheim), haben die Schweizer weitere gute Offensivkräfte in ihren Reihen. Überhaupt, der Kader ist sehr ausgeglichen zusammengestellt und kann zudem auf eine sehr stabile und läuferisch starke Abwehr zurückgreifen, die Torhüter Matthias Mischler die Chance geben soll, genau wie gestern dessen Kollege Simon Rytz, das Eis als Sieger zu verlassen.

Hier wollen aber auch die Pinguins noch ein Wörtchen mitsprechen, deren Head Coach Thomas Popiesch gerne den ICE-Cup mit nach Bremerhaven nehmen möchte. Mit Ausnahme auf der Torhüterposition will der erfahrene Taktiker auf den gleichen Kader wie gestern zurückgreifen, der gegen die Roosters mit einer guten Leistung überzeugen konnte. Popiesch: „Natürlich freue ich mich auf diese Partie. Internationale Vergleiche sind immer reizvoll und Olten ist ein starker Gegner, von dem wir lernen können!“

Geleitet wird die heutige Partie, Anstossbully 18.00 Uhr, von den Unparteiischen HSR Ralph Bidoul und Alexander Singer, die assistiert werden durch die Herren Dominic Borger und Markus Eberl.

 

Autor: André Klatt