Nach Tomas Pöpperle können die Fischtown Pinguins nur einen Tag später den nächsten Paukenschlag setzen. Mit der Verpflichtung des 34jährigen Torhüters Jaroslav Hübl, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, haben die Verantwortlichen der Fischtown Pinguins einen weiteren Clou gelandet. Hübl ist ein Kind der Litvinover Eishockeyschule, in der schon sein Vater als gefährlicher Rechtsaußen spielte und auch noch heute sein Cousin Viktor Hübl als Goalgetter zu glänzen versteht. Während seine anderen Familienmitglieder eher versucht haben die schwarze Hartgummischeibe im Tor des Gegners unterzubringen, besteht seine Berufung bis heute darin, das Tore schießen zu verhindern. Von der U 18 bis zur U 20 spielte er für seinen Heimatverein Litvinov, in Nordböhmen, am Fuß der Südabdachung des Erzgebirges, wie auch für die jeweilige Auswahl der tschechischen Republik. Nach Engagements in Most, Chomutov, Brünn und Kadan, kehrte er zu Beginn der Saison 2006/2007 zurück nach Böhmen. Erst in der Saison 2012/13 packte ihn wieder das Reisefieber, das ihn zunächst in die Schweizer Nationalliga A (SCL Tigers) und später zu Ilves Tampere in den Norden Europas verschlug. Von 2013 bis 2016 spielte Hübl seine besten Spielzeiten in der österreichischen EBEL, wo er 2014/2015 den HC Bozen zur Meisterschaft führte. Insider behaupten, dass Hübl damals der MVP (most valuable player) des Teams gewesen sei und auch sein damaliger Trainer Tom Pokel hat nur positives über den 184cm großen Linksfänger zu berichten. Hübl gilt als charakterstarker, extrem fleißiger und fangsicherer Teamplayer, der zum Ende der abgelaufenen Spielzeit an der Seite von Martin Ruzicka mit HC Dynamo Pardubice den Klassenerhalt sichern konnte. Mit Beginn der kommenden Saison will der sympathische Torhüter ein neues Kapitel seiner Karriere erstmals im Nachbarland Deutschland schreiben. Jaroslav Hübl: „Natürlich freue ich mich, wenn ich als 34jähriger noch einmal die Gelegenheit bekomme, mich in einer der stärksten Ligen Europas behaupten zu dürfen. Mit Bremerhaven bin ich seit zwei Jahren in ständigen Kontakt. Umso mehr freue ich mich, wenn es jetzt endlich geklappt hat und ich den Pinguins in ihrem zweiten, mit Sicherheit nicht minder schweren Jahr in der DEL helfen darf.“
Für die Pinguins ist die Verpflichtung von Jaroslav Hübl die konsequente Fortführung einer schlüssigen und vor allen Dingen machbaren Personalpolitik. Sportliche Stärke und finanzielle Realisierbarkeit sind bei allen Transfers deckungsgleich in Linie zu bringen, was mit der Vertragsunterzeichnung von Jaroslav Hübl gelungen scheint. Wie schon in der Vergangenheit legt Trainer Thomas Popiesch ein hohes Augenmerk auf ein starkes Torhüterduo und entsprechend stringent waren hier auch seine Forderungen an das Management. Popiesch: „Ich glaube, ja bin davon überzeugt, dass wir uns auf der Position der Torhüter für die neue Spielzeit erneut gut aufgestellt haben.“ Wie aus Insiderkreisen zu erfahren war, hatten die Pinguine auch die eine oder andere Option auf dem nordamerikanischen Markt, wollten aber laut Prey eher auf Torhüter zurückgreifen, die schon langjährige Erfahrung auf europäischen Eis vorzuweisen haben. Mit Sicherheit haben hier aber auch die immensen finanziellen Forderungen adäquater Nordamerikaner Einfluss genommen, die das Veto eines finanziell eher zurückhaltenden Geschäftsführers Hasselbring hervorgerufen haben.
In der Seestadt ist man mehr als überzeugt davon, dass man mit dem Duo Pöpperle/Hübl eine sportliche Komposition geschaffen hat, die es verstehen wird, den gegnerischen Stürmern den Marsch zu blasen.
Wie Kollege Pöpperle, so wird auch Jaro Hübl, er trägt die traditionsreiche Nummer 24, mit Familie Mitte Juli in Bremerhaven eintreffen, um sich entsprechend rechtzeitig zu akklimatisieren und auf die mit Sicherheit schwere zweite Saison in der Bele etage des deutschen Eishockeys vorzubereiten.