Nach 248 Tagen Abstinenz von der schnellsten Mannschaftssportart der Welt, durften die Pinguins mit dem Auftaktspiel zum in dieser Saison erstmals ausgetragenen MAGENTA SPORT CUP endlich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen.
Erstaunlich dabei, wie wenig spielerische Substanz in den acht Monaten Corona-Pause verlorengegangen ist und wie schnell die Spieler nach ein paar Tagen Training wieder drin waren. Klar, hier versprang ein Puck bei der Annahme, da kam ein Pass zu kurz und das Körperspiel war wenig ausgeprägt – aber das alles gilt auch für das erste Testspiel nach einer normalen Sommerpause. „Es war ein ziemlich gutes Spiel, das war nach so einer langen Pause vielleicht nicht zu erwarten“, sagte Stürmer Miha Verlic. Auch sein Trainer Thomas Popiesch war positiv überrascht. „Es war ein Spiel auf gutem Niveau. Wir haben mit viel Tempo gespielt, gute Kombinationen von hinten raus gezeigt und auch die zweite Welle immer wieder genutzt“, sagte er. Bei den Pinguins gab es vieles zu sehen, was man kennt. Jan Urbas und Miha Verlic im Zusammenspiel – jetzt eben mit Lands- mann Ziga Jeglic als Spielmacher. Ross Mauermann und Dominik Uher mit ihren energiegeladenen Antritten, die jede Abwehr in Verlegenheit bringen. Es gab aber auch neue Eindrücke. Mitch Wahl scheint ein gefühlvolles Händchen zu haben, Brandon Maxwell im Pinguins-Tor zeigte nicht den Hauch von Nervosität bei seiner Premiere.
Ein Powerplay führte im Mitteldrittel zum ersten Tor dieses Turniers. Es war einer dieser gefühlvollen Pässe von Mitch Wahl, den Ziga Jeglic nur noch zum 1:0 ins Tor lenken musste. „Es ist ein gutes Gefühl, das erste Spiel zu gewinnen und das erste Tor ge- schossen zu haben“, sagte der Neuzugang. Bis dahin war Krefeld in diesem Powerplay nicht einmal am Puck gewesen. Schon im ersten Drittel hatten die Pinguins ein ganz überzeugendes Überzahlspiel gezeigt. Lange hielt die Führung aber nicht. Laurin Braun staubte gut eine Minute später nach einem Schuss von Wade Bergman zum 1:1 ab.
Weil der letzte Tick Exaktheit in der Ausführung fehlte, leisteten sich beide Mannschaften einige Strafzeiten. Krefeld hatte im ersten Drittel eine doppelte Überzahl, die die Pinguins sehr gut verteidigten. Als Miha Verlic einen Schuss blockte, jubelte die ganze Bank. Das war das, was Kapitän Mike Moore vor dem Spiel gefordert hatte: Wenn die Fans nicht da sind, um die Mannschaft zu pushen, müssen das die Spieler selbst machen. „Für uns Trainer ist wichtig zu sehen, dass die Spieler mit den Umständen umgehen können“, sagte Popiesch.
Nach nur sechs Sekunden im Schlussdrittel bekamen die Pinguins erneut ein Powerplay, und wieder schlugen sie zu. Diesmal war Miha Verlic der Torschütze, Passgeber war wie beim ersten Pinguins-Treffer Mitch Wahl. Zwei Minuten vor dem Ende setzte Alex Friesen mit dem 3:1 den Schlusspunkt unter ein unerwartet hochklassiges Spiel. „Es war kein normales Testspiel, es ist ein richtiges Turnier, bei dem es um was geht. Das hat man bei beiden Mannschaften gemerkt“, bilanzierte Pinguins-Trainer Popiesch.