Kelly Cup Sieger verteidigt am Wilhelm-Kaisen-Platz

26. Juni 2023

Es scheint, als wäre den Fischtown Pinguins mit der Verpflichtung des 25-jährigen links schießenden Verteidigers Lukas Kälble eine kleine Überraschung gelungen. Der heute bekannt gegebene Transfer ist vor allen Dingen deswegen unerwartet, weil mit Kälble ein Spieler an den Wilhelm-Kaisen-Platz wechselt, der in den letzten beiden Jahren zweimal in Folge den Kelly Cup gewinnen konnte und mit Sicherheit auch andere, interessante Optionen hatte. Teammanager Prey: „Neuverpflichtungen sind immer eine Art Spiel, das gepaart ist aus Erwartungen und Überraschungen. Bei Lukas bin ich mir sicher, dass wir beide Klischees erfüllt haben. Ich bin mir sicher, einen Spieler an uns gebunden zu haben, der aufgrund seines Leistungspotentials in der neuen Saison für noch mehr Stabilität in unserer Defensive sorgen kann.“ Kälble, der in seiner Mannheimer Zeit als absoluter Offensivverteidiger galt, musste während seiner Zeit in den Vereinigten Staaten aber auch defensivere Aufgaben erledigen. „Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren viel dazu gelernt habe und würde mich heute mehr als „Zwei-Wege-Verteidiger beschreiben,“ gibt der Neuzugang zu Protokoll. Gefragt, warum er nach seiner Rückkehr nach Deutschland ausgerechnet bei den Fischtown Pinguins anheuert sagt Kälble: “Die Entscheidung für die kommende Saison nach Bremerhaven zu kommen ist mir recht einfach gefallen, ich habe hier schon gute Erfahrungen gemacht als ich 2016 mit der U20 Nationalmannschaft am Wilhelm-Kaisen-Platz gespielt habe. Der Trainerstab und das Team für die kommende sprechen mir sehr zu und ich glaube, dass Bremerhaven der richtige Ort für mich ist, um mich sportlich weiterzuentwickeln und nach meiner Amerikareise den nächsten Schritt im Profi Eishockey zu gehen.”

Überhaupt, ist die Entwicklung und der Werdegang des Mannheimer Jungs als interessant und vielleicht auch etwas ungewöhnlich zu bezeichnen. Nachdem er mit Kindern aus der Nachbarschaft, deren Väter größtenteils bei den „Adlern“ unter Vertrag standen, über das tägliche Straßenhockey Gefallen an der schnellsten Mannschaftssportart der Welt gefunden hatte, begann er in der Saison 09/10 mit einer fundierten Ausbildung bei den Kurpfälzern, die ihn über alle Nachwuchsnationalmannschaften und einem Kurzengagement bei der Fargo Force in der USHL einen Platz an der Lake Superior State University sicherte. Dort durfte er in der Saison 2019/2020 als Assistent-Kapitän und in der Saison 2020/2021 sogar als Mannschaftskapitän auflaufen. Ein Honneur, das nicht vielen ausländischen Spielern zu Teil geworden ist. Nach einem weiteren Jahr an der Clarkson University und ersten Einsätzen bei den Everblades, wechselte der zu Beginn der letzten Spielzeit nach Estero, um beim aktuellen Kelly-Cup-Sieger zu spielen, wo er mit insgesamt 34 Scorerpunkten in der gerade abgelaufenen Saison zu einem der Leistungsträger zählte.

Nun wechselt er in die Seestadt und will auch in der Deutschen Eishockey Liga zeigen, dass er sein Ziel Nationalspieler zu werden, in Bremerhaven mit Nachdruck vorantreiben wird. Mit der Rückennummer #49 wird der 185cm große und 93 kg schwere Verteidiger zweifelsohne einen Stammplatz bei den Pinguins zugesprochen bekommen.

Kälble, der mit Freundin Jade in Bremerhaven angereist ist, gefällt seine neue Aufgabe und meint: “Ich freue mich jetzt schon darauf, das Team und die Fans kennenzulernen und in die neue Saison zu starten. Die zwei Meisterschaften in den letzten Jahren haben mich nur noch hungriger darauf gemacht zu gewinnen und ich möchte meine Erfahrungen einbringen und dem Team helfen die nächste Saison erfolgreich zu bestreiten.”

Sätze, die man in Bremerhaven mit Sicherheit gerne hört und die mit dazu beitragen, die Vorfreude auf die neue Spielzeit noch weiter zu steigern.

Autor: André Klatt