Sorgen ein paar Chaoten dafür, dass die Fans der Fischtown Pinguins um ihren guten Ruf fürchten müssen? Die Fanszene in der Seestadt ist jedenfalls in heller Aufregung, nachdem ein paar Krawallmacher zuletzt durch gewalttätige Aktionen von sich reden machten.
Sondersitzung des Fanrats
Drei Fanclubs („Crazy Pinguins“, „Fanclub 1-2-3“ und „Power on Ice“) haben nach einer Sondersitzung des Fanrats ihren Rückzug aus diesem beschlossen. Grund sind zwei Fangruppierungen, „SeestadtboysBremerhaven“ (SBB) und die „Geestecrew“, aus deren Reihen schon häufiger Personen durch aggressives und gewaltbereites Verhalten aufgefallen sein sollen. Solange diese nicht vom Fanrat ausgeschlossen würden, sei eine weitere Mitarbeit nicht möglich, argumentieren die Fanclubs. Das Fass zum Überlaufen brachten zuletzt Zwischenfälle.
„Aggressives und gewaltbereites Auftreten“
In der Eishockey-Verbandsliga trafen der ECW Sande (Nachfolgeclub des EC Wilhelmshaven) auf die Mannschaft des REV Bremerhaven. Früher war es das legendäre Havenderby, das die Eishockeyfans aus Wilhelmshaven und Bremerhaven in seinen Bann zog. Bei der Neuauflage des Derbys zog es am vergangenen Sonnabend auch einige Bremerhavener in die kleine und noch ziemlich neue Eishalle in Sande. Darunter waren auch einige gewaltbereite Krawallmacher. In einer Mitteilung der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland heißt es, dass etwa 30 REV-Fans „durch ihr aggressives und gewaltbereites Auftreten“ auffielen. „Durch die starke Polizeipräsenz konnten etwaige Ausschreitungen verhinderten werden“, teilte die Polizei weiter mit.
Prey: Solche Leute haben bei uns nichts zu suchen
Auf Nachfrage sagt Pinguins-Teammanager Alfred Prey: „Klar ist, dass solche Leute bei uns nichts zu suchen haben. Doch solange wir von der Polizei keine Namen bekommen, können wir nicht reagieren. Wir leben in einem Rechtsstaat.“ Habe man eine rechtliche Handhabe, Krawallmachern den Zutritt in die Eisarena zu verweigern, werde man dieses konsequent umsetzen, sagt Prey. Genauso äußern sich in einer Stellungnahme die Fanbeauftragten der Pinguins. Man sei willens, Chaoten zu sanktionieren, doch ohne Beweise könne man nicht aktiv werden.
Polizei will noch konsequenter gegen Unruhestifter vorgehen
Bremerhavens Polizeichef Harry Götze kündigte am Donnerstag in einem überraschend veröffentlichten Facebook-Post sowie auf der Polizei-Homepage an, die Einsatzkräfte der Polizei würden künftig noch konsequenter gegen Unruhestifter vorgehen. Dann wird es vielleicht schon bald Namen geben. Schöner wäre es jedoch, es gäbe keine Krawalle mehr. Die Chaotengruppe ist jedenfalls isoliert. Mehr als 99 Prozent der Eishockeyfans haben mit Krawallen nichts am Hut und verurteilen diese aufs Schärfste.
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