CHL Gegner der Pinguins werden den Seestädtern alles abverlangen
„Alea iacta est“ – mit Ziehung der Lose für die diesjährige Champions League steht fest, dass die Fischtown Pinguins im kommenden Herbst in sechs Spielen der Gruppenphase ihre internationale Tauglichkeit unter Beweis stellen dürfen. In drei Heim- und drei Auswärtsspielen müssen die Pinguins nun mit aller Kraft versuchen, die benötigten Punkte für eine Platzierung unter den Top Sechzehn Mannschaften einzufahren. Dabei sollten drei Siege aus den zu spielenden sechs Partien ausreichen um dieses Ziel zu erreichen. In der vergangenen Saison, in welcher der jetzt bestehende Modus Premiere feierte, reichten bereits acht Punkte zum Einzug in die nächste Runde und zwei Mannschaften schafften dieses Ziel sogar mit „nur“ sieben Zählern. Bei den gezogenen sportlichen Schwergewichten dürfte aber diese Anforderung für die Pinguins alles andere als einfach werden. Grund genug, um die Gegner der Fischtown Pinguins an dieser Stelle einmal etwas näher unter die Lupe zu nehmen.
Die drei Heimgegner der Fischtown Pinguins:
HC Genève-Servette – ist eine der traditionsreichsten und ältesten Hockey-Mannschaften in Europa. Seit 2002 spielen die Mannen vom „Lacleman“ in der höchsten Schweizer Liga und konnten in der Spielzeit 2022/2023 zum ersten Mal den Schweizer Meistertitel für sich in Anspruch nehmen. In der abgelaufenen Spielzeit erkämpfte sich die Mannschaft von Headcoach Jan Cadieux mit einem Staraufgebot von Spielern wie den Ex-NHL-Spielern Teemu Hartikainen, Sami Vatanen und dem dreifachen Gold-Klub-Mitglied Valtteri Filppula die CHL Trophy, als sie den schwedischen Klub Skellefteå AIK besiegten und in der Pastinoire des Vents vor über 7000 Zuschauern ein eindrucksvolles Eishockeyfest feiern durften. Wie man am Genfer See den Club und seine Erfolge zu feiern versteht können auf Hauke Hasselbring und Alfred Prey bestätigen, die auf Einladung der CHL diesen Erfolg hautnah miterleben durften.
HC Lausanne – nur 63 km nordöstlich am Genfersee entfernt befindet sich der Sitz des zweiten Schweizer Gegners der Pinguins. Nach sieben Meisterschaften in der NLB schafften es die Rothosen in der Saison 2013 nach ihrer Meisterschaft in die NLA aufzusteigen, wo sie seither eine gute Rolle spielen und in der abgelaufenen Saison erst im Spiel sieben des Finale (0:2) gegen ZSC Zürich den Meisterschaftstraum begraben mussten. Der heute von Jeff Ward trainierte Schweizer Klub hat bereits in zwei Spielzeiten an der Champions Hockey League teilgenommen. In ihrer ersten Saison auf Europas größter Eishockey-Bühne wurde Lausanne Gruppensieger und schaffte es bis ins Viertelfinale, wo sie jedoch an Luleå Hockey scheiterten. In der zweiten Saison 2021/22 belegten sie in einer starken Gruppe C den dritten Platz und verpassten die Playoffs. Mit Starspielern wie Tim Bozon, Henrik Haapla, Michael Raffl oder Jiri Sekac haben sich die Spieler um Kapitän Joel Genazzi in dieser Saison höhere Ziele gesetzt.
Rouen Dragons – ein bisschen anders aber überaus sympathisch wie Ihr General Manager Guy Fornier, so präsentieren sich die Rouen Dragons, die seit 1990 17mal die französische Meisterschaft gewonnen haben. Und all denen, die den Männern aus der Hauptstadt der Normandie eine Nebenrolle attestieren wollen sei zur Warnung gesagt, dass die Mannschaft von Fabrice Lhenry bereits viermal an der Champions Hockey League teilgenommen hat. Die erste Teilnahme war in der Saison 2016/17, die zweite in der Saison 2018/19, als sie die Gruppenphase als Zweiter beendeten und sich zum ersten Mal für die Playoffs qualifizierten. Dort schieden sie im Achtelfinale gegen Red Bull Salzburg aus. In der CHL-Saison 2021/22 erreichten sie als erstes französisches Team das Viertelfinale, und in der Saison 2023/24 besiegten sie in der regulären Saison den späteren Finalisten Skellefteå AIK und den finnischen Mega-Club Ilves Tampere, scheiterten dann jedoch in den Playoffs. Im Gegensatz zu den Pinguins darf man die Männer von der Seine bereits mit dem Prädikat CHL erfahren belegen.
Die drei Auswärtsgegner der Fischtown Pinguins:
Skellefteã AIK – eine Herausforderung für die Pinguins in der Nähe des Polarkreises, die nicht nur sportlich sondern auch „reisetechnisch“ einer Kampfansage an den Seestadtclub gleichkommt. Die Pinguins werden mit einer der erfahrensten schwedischen Mannschaften die Schläger kreuzen, in der vor allen Dingen der NHL erfahrene Oscar Lindberg (2014-2018, New York Ranger, Golden Knights Las Vegas und Ottawa Senators) die Fäden in der Hand hält. Nachdem die Nordschweden in der Saison 22/23 noch das Finale verloren hatten, durften sie in dieser Saison die Meisterschale der SHL entgegennehmen. Obwohl sie in ihrer Geschichte nur vier Mal die schwedische Meisterschaft gewannen (1978, 2013, 2014 und 2024), haben sie sich in jeder Saison als starker Anwärter auf den nationalen Titel etabliert und zwischen 2010 und 2018 sieben Mal das Finale erreicht. Auch international gelten die Mannen um Headcoach Robert Ohlsson als sehr erfahren. Als Halbfinalist der ersten Champions-Hockey-League-Saison 2014/15 konnte Skellefteå lange Zeit nicht an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen, bis sie 2023/24 das CHL-Finale erreichten. In der Saison 2015/16 scheiterten sie im Viertelfinale am HC Davos und in der Saison 2018/19 war es der HC Pilsen, der sie in der gleichen Runde im Shootout stoppte. In der Saison 2019/20 wurde man Gruppensieger, scheiterte aber im Achtelfinale am schwedischen Klub Djurgården Stockholm. 2021/22 schied man in der gleichen Runde gegen den tschechischen Extraligisten Sparta Prag aus, und 2022/23 verpasste man den Einzug ins Halbfinale nur knapp gegen den Lokalrivalen Frölunda Göteborg.
Sofern die laufende Wechselperiode im Sommer keine neuen Resultate bringt, dürfen sich die Pinguins zudem auf den sportlichen Zweikampf mit zukünftigen NHL Spielern wie Axel-Sandin Pellikka oder den norwegischen WM Stürmer Michael Brandsegg-Nygard freuen. Als kleine weitere Randnotiz darf man anfügen, dass sowohl Stefan Loibl, wie auch der Landshuter zweimalige Stanley-Cup-Champion Tom Kühnhackl (beide Adler Mannheim) bereits für AIK aufgelaufen sind.
SønderjyskE Vojens – die in Bremerhaven bestens bekannten und gut vernetzten Süddänen sind der einzige Club, der sich mit allen drei Deutschen Teilnehmern der diesjährigen CHL Hauptrunde messen muss. In Vojens freut man sich, dass man mit Anders Førster seit 2015 endlich wieder eine dänische Meisterschaft nach Sønderjylland holen konnte und will auch in der CHL alles geben, um für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Dennoch werden
die Pinguins, ohne despektierlich wirken zu wollen, davon ausgehen, einen Teil der zum Erreichen des Viertelfinales notwendigen Punkte in Syddanmark einzufahren. Darf man der
Statistik Glauben schenken (7 Spiele gegen Vojens/3 Siege/2 Niederlagen/2 Unentschieden), könnte den Pinguins dieses Unterfangen gelingen.
Sparta Prag – ein Name, der für Tradition und Eishockey der Superlative steht. Acht Mal Tschechischer/Tschechoslowakischer Meister, CHL Vizemeister 2017 und zweimaliger Gewinner des Spengler Cups. Ohne Frage, Sparta das seinen Namen in Anspielung auf das Erbe der antiken griechischen Krieger aus Sparta gewählt hat, zählt zweifelsohne zu den meistunterstützten Mannschaften der Tschechischen Republik. Egal ob in der alten Tippsportarena im Prager Stadtteil Holešovice oder in der moderne O2 Arena – Sparta ist ein Stück Prager Sportleben und Lebensauffassung an der Moldau. Wenn die Spieler in ihren blau, gelb, roten Jerseys auflaufen, gehört ihnen meist die Sympathie auf den Rängen. Gerade in der letzten Saison unter den in Deutschland bestens bekannten und beliebten Pavel Gross haben die Hauptstädter zu einer Art Renaissance angesetzt und in einer an Dramatik nicht zu überbietenden Serie durch zwei OT Niederlagen mehr als unglücklich gegen den späteren Meister Trinec in Spiel fünf das Halbfinale verloren.
Den Pinguins Fans dürfte für immer das CHL Spiel gegen Sparta am 06. Oktober 2021 in Erinnerung bleiben, als man trotz einer unglücklichen 2:5 Niederlage in der Prager Tippsport Arena vor 1400 mitgereisten Fans aus Bremerhaven eine Party feierte, die selbst in der tschechischen Hauptstadt für Aufsehen sorgte.
Ziel ist Erreichen der Runde der besten sechszehn Mannschaften
Für Aufsehen wollen die Pinguins auch in der diesjährigen CHL-Runde sorgen und hoffen dabei vor allen Dingen auf die Unterstützung ihrer Fans. Die Pinguins und ihr Rückhalt von den Rängen waren in der Vergangenheit immer der Garant für manche unerwartete sportliche Überraschung. Darauf baut man auch in dieser mit schweren Gegnern besetzten Runde. In der Seestadt ist man fest entschlossen, alles in die sportliche Waagschale zu werfen, um das Viertelfinale zu erreichen. Der sportliche Wert, die nächste Runde zu erreichen, ist auch in diesem Wettbewerb sehr hoch Es zeigt, dass ein Team zu den besten sechzehn Europas gehört und in der fortgeschrittenen Phase des Turniers spielt. Um diesen Level zu erreichen, müssen Teams in der Regel eine starke Leistung zeigen, gute Strategien umsetzen und oft auch Glück haben. Es ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Titelgewinn oder zur Anerkennung als eines der besten 16 Teams im europäischen Wettbewerb zu zählen.